Erst der Burnout bringt ihn auf Kurs: Jetzt läuft ein Triberger bis ans Ende der Welt

Sven Hardt will zu Fuß 8280 Kilometer zurücklegen. Mit der Aktion sammelt er Geld für die Rehaklinik Katharinenhöhe in Schönwald. Er erzählt, was ihn antreibt.

Für viele Menschen bedeutet das Nordkap das Ziel einer Reise in den hohen Norden. Für Sven Hardt ist das Nordkap dagegen der Startpunkt für eine ungewöhnliche Langzeittour. Der Triberger läuft von dort aus 8280 Kilometer bis ans Ende der Welt. Das jedenfalls ist sein Plan.

Sven Hardt ist ein durchtrainierter Mann. Umso erstaunlicher ist sein Geständnis. „Ich hatte früher mit Laufen nichts am Hut.“ Ein persönliches, gesundheitliches Ereignis brachte ihn dazu, sein arbeitsintensives und stressiges Berufsleben neu zu denken: 2006 hatte Sven Hardt einen Burnout.

So weit bringt ihn seine Sucht

Er setzte auf Entschleunigung und entdeckte das Wandern für sich. Seither läuft er. „Ich wandere rund 2000 Kilometer im Jahr, es ist wie eine Sucht.“

2019 ging Hardt den Jakobsweg. Die Erlebnisse und Begegnungen mit den Menschen, die er auf dem Weg nach Santiago de Compostela machen durfte, veränderten ihn so nachhaltig, dass ...

Ultra-Wanderung für den guten Zweck

Nach gesundheitlichen Problemen im Jahr 2006 entdeckte er das Wandern für sich. Normalerweise wandere er etwa 2000 Kilometer im Jahr. 2019 pilgerte er den Jakobsweg. Was er auf dem Weg nach Santiago de Compostela erlebte, habe ihn so nachhaltig verändert, dass er den Weg im gleichen Jahr noch einmal ging. Seither ist er Pilger aus Überzeugung.

2019 auf dem Jakobsweg

Als der gebürtige Pfälzer vor sieben Jahren vom Bodensee in den Schwarzwald zog, lebte er zunächst in Schönwald, wo er auch die wertvolle Arbeit der Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe im Bereich der familienorientierten Rehabilitation und Therapie für junge Krebspatienten und ihre Angehörigen kennenlernte. ...

... Pro gelaufenem Kilometer hofft Hardt auf zehn Euro Spende – und damit das alles seriös abläuft, erfolgte nun im Bistro des „Daheim“ in Triberg die Gründung des Vereins – mit Satzung und Eintrag ins Vereinsregister. Schon die Präambel legt den Vereinszweck eindeutig dar: „Die Arbeit von Charity-Hiker e.V. basiert auf dem Sammeln von Spenden für hilfebedürftige Kinder und deren Familien sowie Organisationen, Vereinen und Institutionen, die sich dieser Hilfe verschrieben haben. Durch Spendenwanderungen, Veranstaltungen und Vorträge sollen Spenden generiert werden, die dementsprechend eins zu eins an die Betroffenen übergeben werden sollen.“ Die Mitgliedschaft im Verein kostet 25 Euro pro Jahr. Was aber auch bedeutet, dass es bei dieser einen Spendenwanderung nicht bleiben soll.

Schnelle Gründung

Nach der Wahl des Vorsitzenden Sven Hardt, seines Stellvertreters Johannes Frick und des Schatzmeisters Patrick Hardt wurde die Satzung des Vereins Charity-Hiker einstimmig beschlossen. Der Vorsitzende will sie schnellstmöglich durch Registergericht und Finanzamt prüfen lassen und hofft, noch 2023 eingetragen zu werden. Weitere Mitglieder sollen schon innerhalb der nächsten Wochen dazustoßen – Mitglieder aus der ganzen Republik, sind sich die Beteiligten sicher.